
Jahresbericht 15 / 16
Es steht zu viel auf dem Spiel, um nur zuzuschauen.
“smart, erbarmungslos höflich, erbarmungslos präzis.”
“Die Bewegung, die sich nach dem 9. Februar 2014 formierte, möchte jenen Kreisen offen Paroli bieten, die sich Europa gegenüber verschliessen.“
Grusswort Co-Präsidium
WOW!
Was für ein Jahr!
Mit unglaublich viel Leidenschaft standen unzählige Liberas und Liberos die letzten zwölf Monate im Einsatz für das Chancenland Schweiz. Gemeinsam setzten wir uns ein für eine weltoffene, liberale Schweiz, die sich auf die Zukunft freut.
Der Einsatz hat sich gelohnt!
Wir machten uns stark für die «Ehe für Alle», bekämpften erfolgreich die diskriminierende Heiratsstrafe-Initiative der CVP, verhalfen der Asylgesetzrevision zu einem klaren JA, setzten uns ein für freie Kleiderwahl und gegen das Burkaverbot, verteidigten die Personenfreizügigkeit und rüsteten uns bereits gegen die Vertragsbruch-Initiative.
Und in unermüdlichem Dauereinsatz halfen wir – zusammen mit den Organisationen im NGO-Komitee, dem «Dringenden Aufruf» und vielen weiteren – die Durchsetzungsinitiative zu bodigen.
Insbesondere der Erfolg gegen die Durchsetzungsinitiative hat die Operation Libero einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht. Der 28. Februar 2016 war mehr als ein Abstimmungssieg. Es war ein Sieg für den Rechtsstaat, der Argumente, des zivilen Aufbäumens. Es ging um die zentralen Bausteine und Werte einer liberalen Gesellschaft.
Dass sich diese Werte durchsetzen konnten, macht uns – und wir hoffen vielen weiteren auch – Hoffnung. Und Mut, weiterzumachen.
In Europa sehen sich Demokratien mit dem rasanten Aufstieg populistischer Kräfte konfrontiert. In solchen Zeiten ist es umso wichtiger, diesen Kräften eigene Werte entgegenzuhalten. Den Wert der Freiheit, die Vorzüge einer liberalen Gesellschaft. Deren Errungenschaften können nicht für selbstverständlich genommen, sondern müssen immer wieder aufs Neue verteidigt werden.
Mit jeder Kampagne haben sich mehr Menschen bei uns gemeldet und sich dem Einsatz für das Chancenland verschrieben. Gleichzeitig konnten wir eine Geschäftsstelle aufbauen. Ein wichtiger Schritt!
Die Bewegung beruht auf dem grossen, freiwilligen Engagement unzähliger Liberos und Liberas. Die professionellen sowie ausgebauten Strukturen ermöglichen, dieses Engagement optimal zu unterstützen.
Ohne diesen Einsatz geht allerdings nichts. Und darum wollen wir hier vor allem eines: euch danken. Ihr seid es, die eure Ideen und euer Wissen in unsere Arbeitsgruppen, Kampagnenteams und Sektionen einbringt; im Bus, im Club oder in der Nachbarschaft über unsere politischen Anliegen sprecht oder im Netz den Trollen Paroli bietet; uns mit unzähligen Kleinspenden unseren Einsatz für das Chancenland Schweiz ermöglicht.
Gemeinsam sind wir die Operation Libero. Gemeinsam gestalten wir mit Freude und Leidenschaft das Chancenland des 21. Jahrhunderts!
Was einst mit einer handvoll Freunde anfing, wird grösser und grösser: Bauen wir das Chancenland Schweiz! Auf geht’s, Freunde!
Dominik Elser & Flavia Kleiner
Co-Präsidium

Community
Getragen von Freiwilligen
Operation Libero wird getragen von unzähligen Liberos und Liberas, welchen in unzähligen Freiwilligen-Stunden helfen, das Chancenland Schweiz zu verwirklichen.
Dieser Bewegungscharakter macht die Operation Libero einzigartig. Denn nur, wenn wir viele sind, können wir viel erreichen.
Mit wachsendem Bekanntheitsgrad meldeten sich auch immer mehr Menschen, welche uns unterstützen wollen. Im vergangenen Jahr sind 764 neue Mitglieder dem Verein beigetreten, aktuell sind wir 890 Mitglieder. Dazu kommen 2339 Aktive, 5009 Spender und Spenderinnen und Tausende engagierte Bürger und Bürgerinnen, welche unserer Aktivitäten verfolgen und unterstützen.
Als wir vor zwei Jahren die Operation Libero mit einer Handvoll Freunden gründeten, konnten wir uns nicht im Traum vorstellen, bereits in zwei Jahren so viele neue Freundschaften zu schliessen.
Was unglaublich toll ist, bringt organisatorisch wiederum Herausforderungen mit sich. Die Community-Betreuung bildete dementsprechend ein Schwerpunkt des Vereinsjahres und wird es auch weiterhin tun.
Die Sektionen fungieren, neben inhaltlicher Arbeit, insbesondere als wertvolle «Hubs» für interessierte, zukünftige Liberas und Liberos. Hier findet man an Stammtischen zusammen, diskutiert, trinkt ein Bier oder einen Sirup, erhält die neuesten News – und engagiert sich danach vielleicht in einem Kampagnenteam oder einer inhaltlichen Arbeitsgruppe.
In den Kampagnenteams organisieren neu Community-Verantwortliche Anlässe, kümmern sich darum, dass sich alle gemäss ihren Fähigkeiten einbringen können und sind die Ansprechpersonen für neue Interessierte.
Auf der Geschäftsstelle wurde die Stelle eines Community-Managers geschaffen. Der Austausch zwischen den Sektionen, den Kampagnenteams sowie dem nationalen Vorstand und der Geschäftsstelle ist somit sichergestellt und kann weiter ausgebaut werden.
Operation Libero besteht aus vielen unglaublich tollen Menschen voller Tatendrang und Talenten. Und wir nutzen darum hier gleich die Gelegenheit für eine Nachricht an euch: Es ist uns eine Ehre, mit euch zusammenzuarbeiten!
Und wer noch nicht aktiv ist: Meldet euch, wenn ihr euch engagieren wollt.
Anja Grob
Community-Verantwortliche im Vorstand

Inhaltliche Schwerpunkte
Bau am Chancenland
Erst als wir diesen Jahresbericht zu schreiben begannen, wurde uns so richtig bewusst, was vergangenes Jahr bei Operation Libero so alles lief. Mit der Energie von Duracell-Hasen bauten die Liberas und Liberos am Chancenland Schweiz.
Unsere Kampagnen werden stets von vielen engagierten Liberos und Liberas in Freiwilligenarbeit getragen. Sie bilden zusammen sogenannte «Taskforces». Unterstützt werden die Kampagnen-Teams von inhaltlichen Experten und der Geschäftsstelle.

Zu unseren Hauptkampagnen im letzten Jahr gehört der erfolgreiche Kampf gegen die Durchsetzungsinitiative. Schon lange machen wir uns stark für eine Ehe für Alle und konnten unter anderem im Februar erfolgreich die CVP-Heiratsstrafe-Initiative bodigen. Im Bereich Migration und Asyl unterstützten wir die Asylgesetzrevision, forderten einen Schutzstatus und machten auf die Situation in Como aufmerksam. AHVplus lehnten wir mit Blick auf die Notwendigkeit eines nachhaltigen Generationenvertrags ab. In der Europapolitik verteidigten wir von Beginn an die Personenfreizügigkeit, kommentierten den Umsetzungsprozess der MEI und erstellten einen Bewerto-Meter für einen Rasa-Gegenvorschlag.
Weil uns neben all dem vielleicht noch langweilig geworden wäre – und weil es halt auch sonst an allen Ecken und Enden den liberalen Grundgedanken hochzuhalten gilt – machten wir uns noch in verschiedenen kleineren Kampagnen für diverse Anliegen stark.
So beobachteten wir die Diskussion um ein Burkaverbot mit Sorge. Mit Stirnrunzeln nahmen wir zur Kenntnis, dass breite Kreise gegenüber einer Kleidervorschrift (!) in der Verfassung nicht abgeneigt und bereit sind, liberale Grundgedanken über Bord zu werfen. Wir lehnen diese Symbolpolitik auf Kosten der Freiheit mit aller Deutlichkeit ab, forderten die Bundesparlamentarier dazu auf, dasselbe zu tun und machten online mit Masken-Bastelbögen mobil. Offline sammelten wir für das Büpf-Referendum Unterschriften. Leider hat es nicht gereicht.
Auf Social Media können wir mit unseren Kampagnen immer mehr Leute erreichen. Unser Ton ist direkt. Aber wir argumentieren immer mit Inhalt, greifen Positionen an und nicht Personen. Die Regeln des Anstandes sind für alle dieselben. Darum haben wir uns in einer Kampagne auch für #NoHateSpeech stark gemacht: SVP-Nationalrat Andreas Glarner stellte zwei politische Gegnerinnen wegen ihres Aussehens auf Facebook bloss, wir wiesen ihn zurecht.
Die Kampagnen der Operation Libero sollen – im Grossen wie im Kleinen – immer frisch im Ton, hart in der Sache und fundiert im Inhalt sein. Folgend stellen die jeweiligen Kampagnenleiter und -leiterinnen die grösseren Kampagnen des Vereinsjahr 15/16 vor.
Adrian Mahlstein (Leiter Kampagnen) & Silvan Gisler (Leiter Kommunikation)